Der Herbst steht vor der Tür und für viele Pferde endet langsam aber sicher die Weidezeit. Genauso sorgsam, wie wir im Frühjahr die Phase des Anweidens begleiten, müssen wir auch das Abweiden betrachten. Für unsere Pferde bedeutet der Jahreszeitenwechsel und das Abweiden nämlich nicht nur eine Fütterungsumstellung, die das Verdauungssystem belasten kann. Auch der Haltungswechsel, der mit dem Schließen der Koppeln einhergeht, kann zu Stress führen und eine der Ursachen für plötzlich wieder auftauchendes Kotwasser sein. Ich gebe dir in dieser Podcastfolge Hinweise und Tipps, um deinem Pferd diese Umstellung zu erleichtern.
Ich höre häufig in den Anamnesen meiner Kotwasser-Patienten, dass im Sommer während der Koppelzeit keine Probleme bestehen und das Kotwasser erst wieder im Winter auftaucht. Auch wenn die Umstellung der Futtergrundlage von Gras auf Heu dabei einen großen Anteil haben kann, sollte aber auch der Stress durch die Umstellung der Haltung mit bedacht werden.
Was bedeutet die Futterumstellung für dein Pferd?
Bei jeder Futterumstellung muss sich die Darmflora an das neue Futter anpassen. Dabei werden neue, spezialisierte Mikroben aufgebaut und der nicht mehr benötigte Teil der Darmmikroben stirbt ab. Eine gesunde Darmflora braucht mindestens 14 Tage, um sich einem Futterwechsel anzupassen. In dieser Phase kannst du dein Pferd durch Kräuter unterstützen. Anis, Fenchel und Kümmel sind zum Beispiel bewährte Helfer gegen Blähungen. Um die Darmflora zu unterstützen, empfehle ich das Kraftpferd Mikrobiom-Paket, das hochwertigen Inhaltsstoffe enthält und die mitunter für den Stoffwechsel anstrengende Umstellungszeit positiv beeinflusst.
Was bedeutet die Haltungsumstellung für dein Pferd?
Sobald der Zugang zu den Weiden reduziert oder gänzlich geschlossen wird, steht unseren Pferden meist deutlich weniger Platz auf den Winterpaddocks und Co zur Verfügung. Weniger Platz bedeutet dabei vor allem für rangniedrige Pferde mehr Stress, da das Ausweichen im Vergleich zur Weide und der Zugang zu Futter durch eine begrenzte Anzahl an Fressplätzen erschwert ist. Aber auch für ranghohe Pferde kann die Umstellung von der Freiheit Stress bedeuten, denn auch für sie wird der Tagesrhythmus geändert. Durch das Wegfallen der ständigen Futtersuche auf der Weide leidet die Herde vielleicht auch unter Langeweile und schlichtem Bewegungsmangel. Weniger Bewegung kann sich wiederum negativ auf das Gewicht auswirken und es auch Pferden mit Arthrose schwerer machen. Diese psychosoziale Komponente und die haltungsbedingten Veränderungen können ein Pferd durchaus belasten. Auch hier kannst du deinem Pferd mit Kräutern dabei helfen, den Stress besser zu verarbeiten, zum Beispiel mit Hopfen oder Melisse. Um den Bewegungsmangel auszugleichen, eignen sich entspannte Spaziergänge oder Freiarbeit. Und gegen die Langeweile helfen oftmals schon kleine Anreize wie Knabbergehölze und Baumstämme, die zugleich zusätzliche Bewegungsanreize schaffen.
Worauf solltest du im Herbst noch achten?
Der Herbst bringt natürlich auch äußere Einflüsse mit sich, an die sich dein Pferd erst wieder anpassen muss. Die Tage werden kürzer, die Nächte kühler, die ersten graue Regentage stehen an. Der Fellwechsel ist wieder voll im Gange und vor allem Pferde mit sehr viel Fell (Ponies und Robustrassen) und auch ältere Pferde können durch die sehr heftigen Temperaturwechsel zwischen kalten Nächten und sehr warmen Tagen schnell Kreislaufprobleme und daraus resultierende Koliken bekommen. Hier können Kräuter wie Weißdorn unterstützen und Kurweise vorsorgend geben werden.
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Im Oktober startet das Kraftpferd Wintermentoring. Wenn du Interesse am Kurs hast, melde dich unbedingt zum Newsletter an, um den Start nicht zu verpassen: