Für den Oktober habe ich wieder einen Sinnspruch parat! Dieses Mal stammt er von Konfuzius und besagt: „Es gibt drei Wege des Lernens: Durch Erfahrung – das ist der Bitterste! Durch Nachdenken – das ist der Edelste! Durch Nachahmung – das ist der Leichteste!“. Ich denke, dass wir alle bereits unsere Lernerfahrung durch alle drei Varianten gemacht haben. Ich möchte heute über das Lernen sprechen – sowohl das persönliche, als auch das unserer Pferde. Wie ich gelernt habe, gerne zu lernen und wie du für dich und dein Pferd eine optimale Lernatmosphäre schaffen kannst, erfährst du in dieser Podcastfolge.

Als ich über den Sinnesspruch für diesen Monat gestolpert bin, habe ich mich selbst mit dem Lernen auseinandergesetzt und mich gefragt, warum ich eigentlich gerne lerne. Denn durch meine Schulzeit auf dem Gymnasium habe ich mich tatsächlich gequält und aus dieser bin ich mit den Glaubenssätzen gegangen, dass Lernen etwas furchtbares ist und ich nie wieder für andere lernen möchte. Mittlerweile lerne ich für mich und erfahre das Lernen ganz anders – und positiv.

Die drei Wege des Lernens

  • Erfahrung – der bitterste Weg: Jeder von uns hat sicher schon Erfahrungen gemacht und aus ihnen gelernt – manchmal sogar schmerzhafte oder negative. Ich zum Beispiel habe schon schmerzhaft lernen müssen, mich auf mein Bauchgefühl zu verlassen. Statt auf mein Gefühl zu hören, habe ich einen Job angenommen und kurze Zeit später einen Bandscheibenvorfall gehabt. Eine bitterer aber auch nachhaltiger Lernprozess!

  • Nachahmung – der leichte Weg: Für den Anfang darf man es sich auch leicht machen, wenn man etwas Neues lernt. Zum Beispiel kannst du dir Standard-Therapiekonzepte zum Vorbild nehmen. Aber auch unsere Pferde lernen durch Nachahmung. Sowohl Fohlen als auch ausgewachsene Pferde können sich Dinge von anderen Pferden abschauen und aus deren Verhaltensweisen lernen.

  • Nachdenken – der edelste Weg: Das Nachdenken führt zu neuen und eigenen Lösungswegen. Nehmen wir als Beispiel wieder ein Therapiekonzept, kannst du, statt ein Standardkonzept nachzuahmen, ein eigenes entwickeln. Durch das eigene Wissen über Pflanzen und deren Wirkungsweise kannst du eigene Kreationen entwickeln, die noch besser zu dir und deinem Pferd passen.

Besser Lernen?

Das Lernen ist, sowohl für uns Menschen als auch für unsere Pferde, fest mit dem Hormonstatus verknüpft. Oxytocin, das du vielleicht als „Kuschelhormon“ kennst, hilft dabei, nachhaltig zu lernen und wirkt gleichzeitig als Gegenspieler zum Stresshormon Cortisol. Es wird bei Wohlbefinden ausgelöst, zum Beispiel bei Berührungen oder sanftem Druck auf die Haut – und auch dann, wenn wir uns von Herzen für etwas engagieren. Was bedeutet das also für uns und unsere Pferde? Wenn wir aus eigenem Antrieb, mit einem guten Gefühl und voller Engagement lernen, erreichen wir ein maximales Ergebnis.

  • Sowohl für dich als auch dein Pferd gilt: das Ziel und die Sinnhaftigkeit sollte klar sein. Lernt ihr wirklich für euch oder für andere?

  • Sei dir bewusst, ob dein Pferd etwas Lernen oder dir einen Gefallen tun soll.

  • Das Lernen mit positiver Verstärkung fällt leichter. Glücksgefühle erleichtern den nachhaltigen Lernprozess.

  • Für ein fittes Köpfchen benötigt auch dein Pferd die richtigen Mineralien und Nährstoffe! Insbesondere B-Vitamine und Omega-3-Fettsäuren spielen hier eine große Rolle.

  • Stress wirkt sich erschwerend auf den Lernerfolg aus. Auch Pferde, die sich beim Lernen selbst stressen, können wir mit der Phytotherapie unterstützen – mit Kräutern wie Baldrian, Heilpilzen wie dem Cordyceps oder ayurvedischen Kräutermischungen.

Bist du selbst ein „Gern-Lerner“, hast weitere Tipps zum Thema oder möchtest mit mir im Podcast über dieses spannende Thema sprechen? Dann melde dich gern bei mir.

Deine

Vicky Hollerbaum

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