In diesem November stammt unser Sinnspruch von niemand geringerem als Hannibal: „Entweder wir finden einen Weg, oder wir machen einen.“. Ich möchte in dieser Podcastfolge darüber reden, warum auch wir Pferdehalter in de Pflicht sind, den richtigen Weg für unsere Pferde und uns zu finden. Und euch ermutigen, kreativ zu werden und lösungsorientiert zu denken, statt nach Ausreden zu suchen, wenn eine Situation im ersten Moment ausweglos scheint. Viel Spaß beim reinhören!

In meinem Alltag als Therapeutin habe ich zum Großteil wirklich wunderbare Kunden. Aber ab und an führe ich Gespräche mit Pferdehaltern, bei denen man ein wenig auf der Stelle tritt – und von denen ich mehr „Das geht nicht, weil…“ höre, als etwas anderes. Natürlich ist es, wenn ein Problem besteht, meist nicht angebracht, in blinden Aktionismus zu verfallen. Doch lösungsorientiert und besonnen nach Mitteln und Wegen zu suchen, sobald unser Pferd ein Symptom zeigt, ist unsere Aufgabe als Pferdehalter. Den Kopf in den Sand zu stecken und zu versuchen, Dinge auszusitzen, funktioniert eben nicht. Und wenn man zu lange wartet und den Dingen seinen Lauf lässt, dann greift das Schicksal oder eine höhere Intelligenz ein und das nicht immer so, wie wir es uns wünschen.

Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Ausreden.

Ich kann über die Gründe, sich Ausreden für einen Zustand zu suchen, nur mutmaßen. Nehmen wir das Beispiel eines dünnen Pferdes im Winter, dass in der Herdenkonstellation keine Ruhe findet und unter Stress leidet, da zu wenig Futter angeboten wird. Im Gespräch mit dem Besitzer erhalte ich dann auf meine Lösungsvorschläge hin immer wieder die Antwort „Das geht nicht…“, weil die alternativen Wege zu unbequem oder arbeitsintensiv (Decke an- und ausziehen), zu kostenintensiv (jemanden Bitten, es gegen Bezahlung zu machen) oder zu arbeitsintensiv sind (es einfach selbst machen). Ein Stallwechsel kommt dann aber auch nicht in Frage, dem steht vielleicht die eigene Unsicherheit und Angst vor Veränderung im Weg. Auch die Lösungssuche mit dem Stallbetreiber oder der Stallgemeinschaft wird oft gescheut, da man keine Umstände machen oder anecken möchte. Vielleicht haben diese Personen, die keine Wege finden, auch schon selbst schlechte Erfahrungen gemacht oder wissen einfach nicht, wie man diese Probleme lösen könnte.

Wir alle kennen den inneren Schweinehund, der uns manchmal besucht. Und oftmals ist es nicht leicht, die eigene Komfortzone zu verlassen. Doch wir haben die Verantwortung unseren Pferden gegenüber, auch mal selbst zurückzustecken und für ihr Wohlergehen neue Wege einzuschlagen.

Deshalb mein Apell an dich: hinterfrage die Symptome immer wieder, egal ob Husten oder Kotwasser, aber auch auffälliges Verhalten. Es gibt immer Grund dafür. Und frage dann dich selbst, ob du nach Ausreden oder nach Lösungen suchst.

Manchmal hilft bei der Suche nach Lösungen ein Perspektivwechsel oder ein konstruktives Gespräch. Und je mehr du weißt, desto besser kannst du alternative Wege für dich und dein Pferd finden.

Deine

Vicky Hollerbaum

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