Auch wenn wir bereits Mitte Februar haben, möchte ich die Gelegenheit nicht verpassen und über diesen spannenden Monat reden. Im zweiten Monat des Jahres passiert nämlich erfahrungsgemäß einiges und der Februar bringt ein paar Themen mit, über die ich etwas sprechen möchte. Nicht nur, dass die Natur langsam wieder erwacht – auch unseren Pferden sind die ersten Frühlingsgefühle anzumerken. Warum und worauf ich im Februar besonders aufpasse, erfährst du in dieser Folge. Viel Spaß!
Winterfrust und Frühlingsgefühle
Vielleicht ist es dir in den letzten Tagen auch aufgefallen: viele Pferde sind momentan ein bisschen launisch unterwegs. Manche sind des Winters langsam wirklich überdrüssig und entsprechend mürrisch drauf, andere wiederum sind schon von den ersten Frühlingsgefühlen gepackt und kaum zu bändigen. Wir sollten ihnen diese Stimmungsschwankungen nicht verübeln: der Februar bringt einiges an Umstellungen mit sich. Die Tage werden zunehmend länger und heller, tagsüber ist es zwischenzeitlich schon richtig warm, die Nächte sind jedoch noch kalt. Außerdem waren auch die ersten Stürme schon unterwegs und unsere Pferde auch mal wieder sprichwörtlich „durch den Wind„. Insgesamt ist die Stimmung unserer Pferde genauso launisch wie das Wetter – und das ist okay.
Die einsetzenden Frühjahrsrossen sorgen für zusätzlichen hormonellen Stress und manche Pferde fühlen sich in so einer Zeit auch einfach nicht wohl in ihrer Haut, rutschen „aus ihrer Mitte“ und wissen nichts mit sich und der Welt anzufangen. Das kennst du von dir selbst sicher auch – und deshalb empfehle ich an dieser Stelle nicht das Kraut XY, das pauschal bei solchen Umständen hilft sondern rate dir, dein Pferd in dieser Zeit einfach sehr achtsam zu beobachten. Denn grundsätzlich tue ich auch nichts „einfach so“ gegen die Stimmungsschwankungen meiner Pferde.
Ich finde, es ist in Ordnung, auch mal schlecht gelaunt zu sein.
Auch ich lächle nicht immer glückselig den ganzen Tag vor mich hin und bin jeden Tag gleich gut gelaunt. Deshalb denke ich, dass die Launen und Stimmungsschwankungen unserer Pferde kein Grund sind, sich sofort Sorgen zu machen oder daran herum zu manipulieren. Wenn meine Pferde derzeit launisch oder die Stuten brührungsemfpindlich sind, passe ich mich da in meinem eigenen Verhalten an und respektiere soweit wie möglich ihre aktuelle Stimmung. In dieser Zeit provoziere ich keine Auseinandersetzungen, schraube vielleicht meine eigenen Erwartungen auch ein Stück herunter. Die Natur hat sich schließlich bei vielen Dingen, die in unseren Pferden vorgehen, schon etwas gedacht. Ein bisschen schlechte Laune ist in Ordnung und geht meist unbeschadet an uns vorüber.
Beobachten, einschätzen, handeln
Der Wechsel der Jahreszeiten, insbesondere jetzt zum Frühjahr und später dann zum Herbst, ist ganz natürlich aber für den Organismus nicht immer leicht. Die Umstellung belastet insbesondere das Hormonsystem, aber auch den Kreislauf und auch das Immunsystem ist durch die Wetterlage durchaus anfälliger. Da sich Krankheiten besonders dann gerne breitmachen, wenn das Immunsystem schlecht aufgestellt ist und der Stress und die Unzufriedenheit zu einem Dauerzustand werden, gilt es jetzt, die Pferde gut im Blick zu behalten um rechtzeitig eingreifen zu können.
Ich passe in dieser Zeit auf die etwas „anfälligeren“ Pferde besonders auf. Insbesondere älter werdende Pferde, können im Vergleich zum Vorjahr auch nun deutlich schlechter durch den Fellwechsel kommen oder auch ganz andere Wehwehchen aufzeigen, die sonst nie ein Thema waren. Aber auch jüngere Pferde können plötzlich Probleme haben, die gefühlt aus dem Nichts kommen. Und diese können durchaus der Veränderung des Hormonsystems entstehen, das gerade nicht rund läuft und ein bisschen aus dem Rhythmus geraten ist.
Ich schaue meine Pferde in so einer Zeit dann regelmäßig ganz genau an und spüre in sie hinein.
Sind die aktuellen Stimmungsschwankungen für sie gerade ok und Teil ihrer Entwicklung, schließlich werden auch sie jedes Frühjahr etwas reifer?
Spiegeln sie mich? Wollen sie mich auf etwas hinweisen?
Interpretiere ich zu viel? Vermenschliche ich sie?
Brauchen sie Hilfe bei der Regulierung ihrer Selbstheilungskräfte?
Und egal was mein Kopf mir sagt: ich höre auf mein Bauchgefühl und vertraue meinem ersten Impuls. Denn eigentlich wissen wir im tiefsten Inneren immer die Antwort, doch dummerweise hören wir nicht immer auf unseren Instinkt.
Wenn ich spüre, dass meine Pferde oder Patienten JETZT Hilfe brauchen, dann suche ich konkrete Mittel – oder mache Bioresonanz, Energiearbeit, Osteopathie oder Farblicht – was immer sich gut und richtig anfühlt.
Hiermit möchte ich dich ermutigen, ebenso auf dein Bauchgefühl zu hören, den Frühling und die heller werdenden Tage zu genießen!
Unterstützung im Februar durch…
Ashwagandha/Withaniawurzel
Die Ashwagandha ist eine ganz tolle ayurvedische Wurzel, die auch meine Noriker-Stute Kira aktuell bekommt, weil sie im letzten Jahr im Februar schwer an einem septischen Hufgeschwür erkrankte und ich darum besonders wachsam bei ihr bin. Leider hat ihr Stoffwechsel durch traumatische Phasen in den letzten Jahren sehr gelitten und darum möchte ich ihr Hormonsystem, insbesondere die Hypophyse und Zirbeldrüse prophylaktisch unterstützen – denn ich glaube noch so einen Schub, würde sie nicht überleben.
Mehr zur Withaniawurzel und dem Moringa-Projekt erfährst du hier in Folge #22 vom Kraftpferd-Podcast.
Weißdorn
Durch Versuche gesichert gilt, dass die Koronar- und Myokarddurchblutung gefördert wird und der Blutkreislauf unter anderem durch Stärkung der Kontraktionsfähigkeit des Herzmuskels verbessert wird. Therapeutisch kann Weißdorn begleitend eingesetzt werden bei Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen und zur Prophylaxe von Arteriosklerose. Da die Toleranz bei Sauerstoffmangel erhöht wird, können insbesondere kurzatmige oder dämpfige Pferde mit chronischer Bronchitis (COPD) von einer Weißdorn-Gabe profitieren.
Kraftpferd-Kolleg*innen
In der wachsenden Datenbank der Kraftpferd-Kolleg*innen findest du Therapeuten, denen ganzheitliches Denken und Handeln genauso wichtig ist, wie mir. Sie unterstützen dich und dein Kraftpferd gern, wenn du das Gefühl hast, dass „da was nicht stimmt“. Und natürlich kannst du dich auch jederzeit direkt an mich wenden, wenn du eine Frage oder Probleme hast.