Mit Beginn der Weideperiode schwebt auch das Schreckgespenst „Hufrehe“ wieder über uns. In dieser Kraftpferd Sprechstunde möchte ich euch deshalb an meinem Erfahrungsschatz teilhaben lassen und euch einen Einblick geben, wie sich Schmerzen einer Hufrehe auf den Pferdekörper auswirken und warum es so wichtig ist, das Schmerzlevel der betroffenen Pferde so niedrig wie möglich zu halten. Da es hier um die naturheilkundliche Begleitung der Pferde geht noch der wichtige Hinweis: eine Hufrehe ist nur ein Symptom, deren Ursache es herauszufinden und abzustellen gilt! Sonst steht der nächste Schub direkt wieder vor der Tür. Außerdem sollten schon bei Vermutungen und kleinen Anzeichen Erste-Hilfe-Maßnahmen getroffen werden, um dem Pferd so viel Leid wie möglich zu ersparen. Dazu gehören beispielsweise Fühligkeit, vermehrtes Liegen, das Schmerzgesicht, ein steifer Gang. Beim Verdacht auf eine Hufrehe ist es immer angebracht, mit einem fähigen Hufbearbeiter und Tierarzt zusammenzuarbeiten.

Körpereigene Drogen und die Suchtgefahr

Unsere Körper aber auch die unserer Pferde sind mit einem sogenannten endogenen Opioidsystem ausgestattet. Dieses ist für die Stress- und Schmerzmodulation verantwortlich, die wortwörtlich überlebenswichtig ist. Durch das limbische System werden bei Schmerzen und/oder Stress körpereigene Opioide (zum Beispiel Endorphine) ausgeschüttet, die schmerzlindernd bzw. schmerzunterdrückend wirken. Die Natur hat natürlich dabei nicht vorgesehen, dass Pferde unter Dauerstress oder Dauerschmerzen leiden – und deshalb auch das Suchtpotential dieser Stoffe nicht berücksichtigt. Umso wichtiger ist es, dass das Schmerzlevel unserer Pferde insbesondere bei so schmerzhaften Erkrankungen wie der Hufrehe, so niedrig wie möglich zu halten. Denn desto weniger Opioide der Pferdekörper ausschütten muss, desto geringer ist auch die Suchtgefahr.

naturheilkundliche Unterstützung im Hufrehe-Fall

Die Naturheilkunde bietet einige Möglichkeiten, ein Pferd in der Hufrehe-Phase und auch der Rehabilitation zu unterstützen. Wichtig ist jedoch, dass die Ursache für die Hufrehe gefunden und abgestellt wird. Man weiß heute, dass ein Großteil der Hufrehefälle aufgrund einer Stoffwechselproblematik entsteht und Fruktan und Gras nur eine kleine bzw. untergeordnete Rolle spielen. In solchen Fällen ist die Haltung und Fütterung der Dreh- und Angelpunkt, um weitere Hufreheschübe zu vermeiden.

Im akuten Fall kann es durchaus sinnvoll sein, dem Pferd für einige Tage „normale“ Schmerzmittel zu geben. Aber auch naturheilkundlich kann unterstützt werden. Dazu hier ein paar Beispiele:

Rezept Schmerzsud:

50-70 g Pappelknospen
15 g Heisteriarinde
15 -30 g Weidenrinde

Der Schmerzsud wirkt blutverdünnend, entzündungshemmend, zusammenziehend, fiebersenkend, magenschonend, schmerzlindernd, bei rheumatischen Beschwerden, bei Nervenschmerzen. Die Kräuter können trocken über das Futter gegeben werden. Für eine verbesserte Resorption können die Kräuter mit ca 300ml Wasser für mind. 10 Minuten ordentlich gekocht werden. Der Sud sollte mit den Bestandteilen in möglichst kleinen Portionen über den Tag verteilt gegeben werden.

Hufrehe & Psyche

Eine Krankheit wie die Hufrehe wirkt sich nicht nur durch Schmerzen negativ auf dein Pferd aus sondern belastet auch die Psyche. Wenn das Fluchttier Pferd so eingeschränkt wird, hat dies auch Auswirkungen auf die mentale Ebene. Deshalb gilt, wie bei vielen anderen Krankheiten auch: beobachte dein Pferd aufmerksam und sei achtsam und versuche, die Situation so angenehm wie möglich zu gestalten.

  • Stress vermeiden

  • Trinkverhalten beobachten (Zugänglichkeit sichern)

  • Herdenkonstellation beobachten, ggf. umorganisieren/separieren

  • weich stellen, Liegeflächen bequem machen

  • liebevolle Zuwendung (kein Bemtleiden!) – durchblutungsfördnernde Wickel, Bioresonanz, Energiemedizin, Farblicht, Berührung

  • Vitalstoffbedarf beachten – steigt im Heilungsprozess stark (Aminosäuren & Zink)

  • auf keinen Fall auf 0-Diät setzen, ausreichend zuckerreduziertes/gewaschenes Heu geben

Deine

Vicky Hollerbaum

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