Im ersten Teil der Miniserie Phytotherapie möchte ich dir die Vorteile von Kräutern im Vergleich zu synthetischen Präparaten und schulmedizinischen Produkten aufzeigen. Dass Kräuter wirken, ist spätestens mit der pharmakologischen Analyse der Inhaltsstoffe bewiesen und stützt die über Generationen weitergegebenen Erfahrungen aus der Volksheilkunde. Aber es gibt noch andere Punkte, die für eine Gabe von Kräutern sprechen:

7 Vorteile von Kräutern, die ich mit dir teilen möchte

1. Unsere Pferde sind Pflanzenfresser.

Daher ist ihr Verdauungstrakt perfekt darauf ausgelegt, die Inhaltsstoffe und das Beste aus Pflanzen zu extrahieren und zu verstoffwechseln. Dazu ist die Akzeptanz von Kräutern oftmals sehr hoch, da sie zum Teil auch in der Natur vom Pferd gezielt aufgenommen werden würden. Oft fressen Pferde bestimmte Kräuter intuitiv gern, weil sie scheinbar spüren, dass sie ihnen wohltun.

2. Kräuter besitzen eine niedrige Resistenzlage und sind in ihrer Verabreichung risikoarm.

Die verantwortungsvolle und gut dosierte Gabe von Kräutern ist im Vergleich zur Verabreichung von schulmedizinischen Produkten vergleichsweise risikoarm. Die natürlichen Inhaltsstoffe rufen nur in seltenen Fällen Nebenwirkungen hervor und sind oft die nebenwirkungsärmere Alternative zu synthetischen Präparaten.

Ein weiterer großer Vorteil von Kräutern liegt zum Beispiel auch darin, dass sie im Gegensatz zu schulmedizinischen Präparaten über ein sehr gute Resistenzlage verfügen. Pferde, die auf schulmedizinische Antibiosen nicht mehr gut reagieren, können oft sehr gut die antibiotisch wirksamen Substanzen aus Kräutern, wie zum Beispiel der Kapuzinerkresse oder dem Meerrettich, verarbeiten.

3. Kräuter erreichen viele Schaltstellen im Organismus.

Inzwischen wissen wir, dass der Stoffwechsel eines Organismus extrem komplex ist und es meist nicht lange ausreicht, nur eine Signalstelle im Körper (zum Beispiel bei der Schmerztherapie) auszuschalten. Daher erzielen schulmedizinische, isolierte Präparate manchmal nur einen kurzfristigen und symptomdeckelnden Effekt.

Viele multimorbide Krankheiten wirken sich auf mehrere Organe des Pferdes aus und praktischerweise wirken viele Kräuter ebenfalls nicht nur an einer bestimmten Schaltstelle im Organismus, sondern durch ihre vielfältigen Inhaltsstoffe komplex auf mehrere Organsysteme.

Thymian zum Beispiel ist gut für die Atemwege. Die ätherischen Öle lösen wunderbare Mechanismen im Körper aus, um die Selbstheilungskräfte der Bronchien und der Atemwege anzuregen, doch der Thymian unterstützt auch gut den Verdauungsapparat!

4. Kräuter sind sehr umweltverträglich.

Kräuter sind in der Verabreichung umweltfreundlich, denn bei einer Kräutergabe werden keine Medikamentenrückstände in die Umwelt verbracht, wie es besonders bei Wurmkuren der Fall ist. Die Ökobilanz für unseren Planeten und ein positiver „grüner“ Fußabdruck sollte für uns alle ein Ansporn sein, Kräuter nachhaltig, ressourcenschonend und sinnvoll einzusetzen.

5. Kräuter sind inzwischen bestens erforscht & erprobt.

Pharmakologische Untersuchungen sind uns eine Basis und eine Stütze, um zu verstehen, wie Pflanzen wirken und wie man sie gezielt einsetzen kann.

Anders als in standardisierten Arzneimitteln wie zum Beispiel Extrakten aus dem Mönchspfeffer, bei dem nur bestimmte Inhaltsstoffe isoliert und verabreicht werden, enthalten unsere Pflanzen noch so viel mehr. Sogenannte Begleitstoffe zum Beispiel. Das Gesamtkunstwerk Pflanze ist deshalb so fantastisch, weil es an so   unterschiedlichen Schaltstellen im Organismus fein arbeiten und die Selbstheilungskräfte unterstützen kann.

6. Kräuter können kostengünstige Alternativen zu synthetischen Präparaten sein.

Auch wenn ein qualitativ hochwertiges Kraut sicher nicht billig zu haben ist, sind die meisten Kräuter im Vergleich zu synthetischen Präparaten günstiger zu erwerben. Natürlich haben hochwertige Kräuter auch ihren Preis – doch wenn man zusätzlich die Vorteile und das geringe Risiko bei der Gabe abwägt, nämlich dass weniger Nebenwirkungen entstehen können und dass sie den Stoffwechsel nicht belasten sondern eher stärken: dann sind Kräuter – auch wenn sie manchmal scheinbar „teuer“ sind – für mich ohne Zweifel der Favorit.

An dieser Stelle möchte ich klarstellen, dass ich eine Diskussion von Pro und Contra Schulmedizin versus Naturheilkunde schwierig finden, denn das würde einem Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen ähneln. Ich möchte ehrlich beleuchten, worin die Vorteile der Kräuter liegen und natürlich haben auch schulmedizinische Präparate absolut ihre Daseinsberechtigung. Wenn Antibiotika oder ein Schmerzmittel nötig sind, warum sollte man diese dann nicht auch gezielt einsetzen?

Es geht mir darum, dass du ein besseres Gefühl dafür bekommst, wann Kräuter sinnvoll sind und dass sie durchaus als potente Mittel eingesetzt werden können.

Noch mehr Informationen zum Thema erhältst du in der Podcast-Folge #01 Vorteile der Phytotherapie. Außerdem kannst du dir meinen Beitrag dazu in voller Länge hier noch einmal durchlesen:

Los geht es mit der Miniserie über Phytotherapie!

Inklusive dieser wird es jetzt sieben Folgen geben, in denen ich euch in die Kraft der Kräuter einführen und euch das Thema Phytotherapie näherbringen möchte. Heute geht es zum Beispiel um die Vorteile von Kräutern und in den nächsten Episoden geht es dann um Themen wie „Wie kombiniere ich Kräuter am besten?“, „Wie lange muss ich Kräuter verabreichen?“, „Was muss ich so allgemein bei der Kräuter Gabe beachten?“ und „Wann sollte ich besonders aufpassen“?

Außerdem widmen wir uns den verschiedenen Qualitätsstufen um zu verstehen, warum es so starke Preisspannen von günstig bis teuer gibt. Außerdem für uns – besonders seit der Neufassung des Tierarzneimittelrechts: „Was darf ich rechtssicher verabreichen und worauf muss ich ganz allgemein achten?“

Heute also der Start: Vorteile von Kräutern.

Ich liebe Kräuter und ich setze sie in der Therapie unglaublich gerne ein. Gerade für unsere Pferde, als Pflanzenfresser, sind sie besonders großartig, weil  sie die Inhaltsstoffe gut verarbeiten & verstoffwechseln können. Der Verdauungstrakt des Pferdes ist prädestiniert dafür, das Beste aus den Pflanzen zu extrahieren und gut umzuarbeiten. Man kann Kräuter bei multimorbiden Krankheitsbildern einsetzen, also auch bei etwas komplexeren Krankheitsbildern, wie zum Beispiel den sogenannten „Stoffwechselerkrankungen“. Bei solchen Fällen müssen wir viele Organe im Blick behalten und hier darf man ein bisschen jonglieren, welche Kräuter man geben kann. Diese sind manchmal sogar die nebenwirkungsärmere Alternative zu synthetischen Präparaten. Außerdem besitzen Kräuter eine hohe Umweltverträglichkeit im Gegensatz zu beispielsweise Wurmkuren. Da möchte ich an dieser Stelle aber gar keine Diskussion von Pro und Contra Schulmedizin versus Naturheilkunde anfangen, sondern einfach ehrlich beleuchten, worin die Vorteile der Kräuter liegen. Natürlich haben auch schulmedizinische Präparate absolut ihre Daseinsberechtigung. Wenn Antibiotika oder ein Schmerzmittel nötig ist, warum sollte man es dann nicht auch einsetzen?

Es geht mir aber darum, dass du ein besseres Gefühl dafür bekommst, wann Kräuter sinnvoll sind und sie gut eingesetzt werden können. Und das ist vor allem in der Prophylaxe sinnvoll. Denn wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist und wir einem akuten Krankheitszustand gegenüberstehen, dann bin ich persönlich dankbar für die Schulmedizin und kann Kräuter dann in der weiteren Prophylaxe, in der Begleitung oder in der Nachbehandlung von Krankheiten einsetzen.

Kräuter erreichen viele Schaltstellen im Organismus.

Thymian zum Beispiel ist gut für die Atemwege. Die ätherischen Öle lösen wunderbare Mechanismen im Körper aus, um die Selbstheilungskräfte der Bronchien und der Atemwege anzuregen. Aber der Thymian wirkt auch gut im Verdauungsapparat! Und da die Kräuter einfach an so vielen Stellen wirken können, finde ich sie einfach großartig.

Ein weiterer großer Vorteil von Kräutern liegt zum Beispiel auch darin, dass sie im Gegensatz zu schulmedizinischen Präparaten über ein sehr gute Resistenzlage verfügen. Das heißt, wenn manche Pferde, die auf schulmedizinische Antibiosen nicht mehr gut reagieren, besser auf die antibiotisch wirksamen Substanzen aus Kräutern, wie zum Beispiel der Kapuzinerkresse oder dem Meerrettich, reagieren. Außerdem sind Kräuter in Bezug auf ihre Inhaltsstoffe mittlerweile sehr gut erforscht – zusätzlich zu den jahrhundertelangen Beobachtungen und dem traditionell überliefertem Wissen aus der Volksheilkunde von Generation zu Generation. Diese pharmakologischen Untersuchungen sind uns eine Basis und eine Stütze, um zu verstehen, wie Pflanzen wirken und wie man sie gezielt einsetzen kann.

Anders als in standardisierten Arzneimitteln wie zum Beispiel Extrakten aus dem Mönchspfeffer, bei dem nur bestimmte Inhaltsstoffe isoliert und verabreicht werden, enthalten unsere Pflanzen noch viel mehr. Sogenannte Begleitstoffe zum Beispiel. Das Gesamtkunstwerk Pflanze ist so fantastisch, weil es an so unterschiedlichen Schaltstellen im Organismus arbeiten kann. Pferde fressen Kräuter meist gern, weil sie spüren, dass es ihnen guttut. Aber auch die Besitzer akzeptieren die Gabe von Kräutern sehr gut, weil sie sehr schnell eine positive Entwicklung bemerken und die Verfütterung von Pflanzenbestandteilen der natürlichen Auslegung des Verdauungstraktes ihres Vierbeiners einfach sehr nahekommt. Dazu ist die Gabe von Kräutern eine vergleichsweise kostengünstige Lösung im Vergleich zu manchen schulmedizinischen Mitteln. Natürlich haben hochwertige Kräuter auch ihren Preis – doch wenn man zusätzlich die Vorteile und das geringe Risiko bei der Gabe abwägt, nämlich dass weniger Nebenwirkungen entstehen können und dass es den Stoffwechsel nicht belastet sondern eher stärkt: dann sind die Kräuter im Vergleich für mich ohne Zweifel der Favorit.

Inzwischen wissen wir ja, dass der Stoffwechsel eines Organismus extrem komplex ist und es oftmals einfach nicht ausreicht, nur eine Schaltstelle im Körper (zum Beispiel bei der Schmerztherapie) auszuschalten. Daher erreichen schulmedizinische, isolierte Präparate manchmal nur einen kurzfristigen und symptomdeckelnden Effekt. Es macht aber viel mehr Sinn, an die Ursache des Problems heranzugehen und dort gezielt Kräuter einzusetzen. Aber darüber sprechen wir in der nächsten Folge!

Deine

Vicky Hollerbaum

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