Heute habe ich eine etwas ausführlichere Folge für dich dabei, die du dir gern in voller Länge auch auf YouTube ansehen kannst. Der Herbst ist da und damit bricht auch ein neuer Jahreskreis an. Falls du gerade eine gewisse Unruhe spürst, egal ob in dir selbst oder vielleicht auch bei deinem Pferd, oder auch schon mit Bedauern an die kalte Jahreszeit denkst, die sich langsam ankündigst, findest du in diesem Vortrag sicher den ein oder anderen Denkanstoß, um die Gründe dafür zu verstehen. Außerdem habe ich wieder ein paar Kräuter im Gepäck, die ich dir gern näher vorstellen möchte, dieses Mal sind es der Wolfsfuß, das Eisenkraut, die Kamille und die Mariendistel.

Unruhe ist jetzt normal

Vielleicht geht es dir genau so wie vielen Menschen und Pferden gerade: du fühlst dich unruhig und hast Probleme damit, einen wirklich guten Schlaf zu finden. Wenn wir den aktuellen Zeitpunkt im Jahr betrachten, befinden wir uns kurz vor der Herbst-Tag-Nachtgleiche (am 22.09.2024), gleichzeitig steht uns am 18.09.2024 eine partielle Vollmondfinsternis bevor. Wir sind also mitten in der Zeit des Umbruchs. Während wir gerade noch die Ernte und Fülle des Spätsommers wahrnehmen können, kommt auch unser innerer Zweifler hervor, dass die Vorbereitungen auf den langen Winter vielleicht nicht reichen könnten. Diese Existenzängste, die auch unsere Pferde zeigen, indem sie gerade mit Heißhunger mit großem Appetit fressen, um sich auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten, sind ganz natürlich in unserem System gespeichert auch wenn sie rational gesehen in unserer zivilisierten Welt gar nicht mehr nötig sind. Diese Ängste können sich jedoch auch auf die eigene Leistung und den bisherigen Verlauf des Jahres beziehen. Fragen wie „Habe ich alles geschafft, was ich mir vorgenommen habe?“ oder „Habe ich genug für XY getan“ sind an dieser Stelle des Jahres, an der wir merken, dass uns die Zeit „davonläuft“, oft präsent. Das Ende des Sommers ist aber auch die richtige Zeit für diese Rückschau, um seinen Fokus auf unerledigte Aufgaben zu setzen, aber auch um stolz auf das bereits Geschaffte und Erledigte zu blicken. Die Erntedankfeste sind eine schöne Tradition, die diesen natürlichen Rhythmus zelebrieren.

00:00 Intro & Begrüßung
01:10 Unruhe & Jahreszyklus
15:15 Wolfstrapp/Wolfsfuß
24:46 Energie von Mabon
35:10 Eisenkraut
44:10 Entwurzelung – Zeit der Fohlenauktionen/Absetzen
49:50 Kamille
55:40 Immunsystem stärken
59:28 Wurzeln – Back to the Roots
01:07:18 Mach’s dir schön
01:13:51 Leber & Milz, Mariendistel
01:18:20 Kraftpferd Mentoring

Diese Themen stehen im Herbst noch an:

Für unsere Pferde bedeutet der Jahreszeitenwechsel und das Abweiden nicht nur eine Fütterungsumstellung, die das Verdauungssystem belasten kann. Auch der Haltungswechsel, der mit dem Schließen der Koppeln einhergeht, kann zu Stress führen und eine der Ursachen für plötzlich wieder auftauchendes Kotwasser sein. In der Podcast-Folge #12 Sinnvoll Abweiden findest du Hinweise und Tipps, um deinem Pferd die Umstellung zu erleichtern.

Jetzt im Herbst ist auch die richtige Gelegenheit, um euch auf den Winter vorzubereiten. Zusätzlich zur Anpassung der Futterration gehört insbesondere für die Halter von rückenempfindlichen, alten oder dünnen Pferden auch der Check der Regendecken, die wahrscheinlich wieder schneller benötigt werden, als wir jetzt denken. Prüfe deine Decken auf eventuelle Fraßschäden, Löcher oder anderweitige Beschädigungen und habe sie schon für den „Notfall“ griffbereit – kalte Nächte und Regenphasen stehen uns nun einfach bevor.

Der Herbstanfang ist auch ein guter Zeitpunkt, um noch einmal besonders Acht auf das Immunsystem und die Ausscheidungs- und Entgiftungsorgane zu unterstützen. Dafür eignet sich zum Beispiel die Kraftpferd-Kur „Leberliebe“.

Kraftpferd Mentoring

Für Therapeuten & Pferdebesitzer, die eine andere Perspektive suchen:

In 6 achtsamen Monaten zur Selbstwirksamkeit:

Lerne ganzheitlich Pflanzenmedizin für Pferde anzuwenden, verstehe das Zusammenspiel der Organe und tauche ein in die Welt der Hormone, Psychosomatik & Naturweisheit. Im Mentoring nehme ich dich an die Hand und wir begeben uns auf eine Reise durch den Pferdekörper und lernen Schritt für Schritt das verwobene System der Organe kennen. In jedem Modul besprechen wir besonders hilfreiche Kräuter um bestimmte Phasen & Prozessen auf einer tiefen und nachhaltigen Ebene zu unterstützen. Wir beginnen zu begreifen, dass es kein Schema X gibt und dass kein Pferd, kein Symptombild und kein Fall dem anderen gleicht – höchstens ähnelt, so dass wir langsam den roten Faden erkennen.

Wolfsfuß / Wolfstrapp

Der Wolfstrapp (Lycopus) ist eine seit dem Mittelalter geschätzte Heilpflanze, die auch in der Phytotherapie eingesetzt werden kann. Besonders der Gewöhnliche Wolfstrapp (Lycopus europaeus) wird traditionell für seine beruhigenden und hormonregulierenden Eigenschaften geschätzt.

Die Hauptwirkstoffe der Pflanze, wie Gerbstoffe und Flavonoide, wirken sich positiv auf das endokrine System aus, insbesondere auf die Schilddrüse. Dadurch kann Wolfstrapp bei Pferden mit Schilddrüsenüberfunktion lindernd wirken und hilft, den Stoffwechsel zu regulieren. Zudem wird Wolfstrapp eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem nachgesagt. Traditionell wird Wolfsfuß eingesetzt bei Wecheljahrsbeschwerden (davon können vielleicht auch Stuten betroffen sein?), als Herztonikum um um die Auswirkungen von Stress, Schlafmangel und hoher Anspannung zu mildern.

In der Praxis wird die Pflanze oft als Tinktur oder Tee eingesetzt, um den Hormonhaushalt zu stabilisieren und Stress zu mindern. Es sollte jedoch stets darauf geachtet werden, Wolfstrapp nur in Absprache mit einem Tierheilpraktiker oder Tierarzt zu verwenden, da er stark wirksame Inhaltsstoffe besitzt.

Eisenkraut

Eisenkraut (Verbena officinalis), auch als Verbene bekannt, ist eine traditionelle Heilpflanze, die sowohl in der Human- als auch in der Tierheilkunde Anwendung findet. In der Phytotherapie für Pferde wird Eisenkraut vor allem wegen seiner vielseitigen Wirkungen geschätzt.

Die Pflanze enthält wertvolle Bitterstoffe, Gerbstoffe und Flavonoide, die entzündungshemmend, krampflösend und leicht schmerzlindernd wirken. Eisenkraut kann unterstützend bei Verdauungsbeschwerden, Entzündungen und Muskelverspannungen eingesetzt werden. Seine beruhigende und entspannende Wirkung hilft zudem, gestresste oder nervöse Pferde zu beruhigen und den allgemeinen Stoffwechsel zu regulieren.

Eisenkraut hat ebenfalls eine positive Wirkung auf die Leber und fördert die Entgiftung des Körpers. Es wird traditionell auch verwendet, um das Immunsystem zu stärken und die Wundheilung zu fördern.

In der Anwendung wird Eisenkraut oft als Tee oder in getrockneter Form dem Futter beigemischt. Wichtig ist, die Dosierung genau zu beachten, und wie bei allen Heilkräutern sollte die Verabreichung in Absprache mit einem Tierheilpraktiker erfolgen, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden.

Kamille

Die Kamille (Matricaria chamomilla) ist eine vielseitige Heilpflanze, die in der Phytotherapie für Pferde aufgrund ihrer beruhigenden, entzündungshemmenden und krampflösenden Eigenschaften geschätzt wird. Sie enthält wertvolle ätherische Öle, darunter Bisabolol und Matricin, die eine sanfte, aber effektive Wirkung auf verschiedene Körpersysteme haben.

Eine der Hauptanwendungen von Kamille ist ihre beruhigende Wirkung auf das Verdauungssystem. Sie hilft bei Magen-Darm-Beschwerden, wie Koliken oder Blähungen, indem sie Krämpfe löst und die Verdauung beruhigt. Gleichzeitig wirkt sie entzündungshemmend und kann Magen- und Darmschleimhäute schützen.

Kamille ist auch für ihre beruhigende Wirkung auf das Nervensystem bekannt. Nervöse, gestresste oder ängstliche Pferde können von der entspannenden Wirkung profitieren, was sie zu einem idealen Mittel in stressigen Situationen macht.

Auch äußerlich angewendet, beispielsweise als Umschlag oder Waschung, unterstützt Kamille die Wundheilung und lindert Hautirritationen, Entzündungen oder leichte Verletzungen.

Kamille wird meist als Tee oder in getrockneter Form dem Futter beigemischt oder äußerlich angewendet. Da sie sehr gut verträglich ist, eignet sie sich auch für den längerfristigen Einsatz bei leichten Beschwerden. Dennoch sollte die Anwendung mit einem Tierheilpraktiker abgesprochen werden, um eine optimale Dosierung zu gewährleisten.

Mariendistel

Mariendistel (Silybum marianum) ist eine kraftvolle Heilpflanze, die in der Phytotherapie für Pferde vor allem für ihre schützende und regenerierende Wirkung auf die Leber bekannt ist. Ihre wichtigsten Wirkstoffe sind Silymarin und Flavonoide, die eine antioxidative und entzündungshemmende Wirkung haben. Silymarin schützt die Leberzellen vor Schadstoffen und fördert deren Regeneration, weshalb die Mariendistel besonders bei Leberproblemen, Vergiftungen oder nach der Verabreichung von Medikamenten eingesetzt wird.

Neben der Leberentgiftung unterstützt die Mariendistel auch den Gallenfluss und fördert so eine bessere Verdauung, insbesondere bei Pferden mit Verdauungsproblemen oder Stoffwechselstörungen. Ihre entgiftende Wirkung hilft, Schadstoffe aus dem Körper auszuleiten und die Stoffwechselprozesse zu stabilisieren.

Die Mariendistel wird meist in Form von Pulver, Kapseln oder getrockneten Samen verabreicht und kann entweder dem Futter beigemischt oder in Kombination mit anderen Heilkräutern verabreicht werden. Sie eignet sich besonders für Pferde mit erhöhten Leberwerten, für ältere Pferde oder Tiere, die unter Stress oder Umweltbelastungen leiden.

Da die Mariendistel eine stark wirkende Heilpflanze ist, sollte ihre Anwendung in Absprache mit einem Tierarzt oder Tierheilpraktiker erfolgen, um die richtige Dosierung sicherzustellen. Insgesamt ist die Mariendistel ein wertvolles Mittel, um die Lebergesundheit zu fördern und das allgemeine Wohlbefinden von Pferden zu unterstützen.

Deine

Vicky Hollerbaum

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