In der Februar-Sprechstunde möchte ich noch einmal über das Thema Mauke, insbesondere die stoffwechselbedingte Mauke, sprechen. Denn jetzt zum kommenden Frühjahr ist genau die richtige Zeit, um über die prophylaktische Entschlackung und Entgiftung des Pferdekörpers nachzudenken, um der Mauke direkt vorzubeugen! Ich gebe euch einige Ideen zu Kräutermischungen mit und stelle euch einige Kräuter ausführlicher vor. Viel Spaß beim anschauen oder zuhören!
Zeit für den Umbruch – der Februar
Der Februar ist für mich ein sehr spannender Monat. Jetzt beginnt die Zeit des Umbruches vom Winter zum Frühling – die Natur erwacht langsam wieder, die Tage werden länger und das Licht kehrt zurück. Das heißt auch, dass sich das Hormonsystem unserer Pferde wieder umstellt.
Der Februar ist aber auch eine Zeit des Reinigens und Aussortierens und der passende Monat, um alten Ballast loszuwerden. Daher ist für mich jetzt der richtige Zeitpunkt, um unsere Pferden prophylaktisch bei der Entgiftung und Entschlackung zu unterstützen, bevor das sprichwörtliche Fass überläuft und es zu Problemen wie der Mauke kommt.
Im Verlauf eines Jahres aber auch eines ganzen Pferdelebens sammeln sich im Pferdekörper Schlacken und Stoffwechselgifte an, die den Körper belasten. Dies ist insbesondere bei chronisch kranken (PSSM, EMS, ECS, Borreliose) Pferden und gestressten Pferden der Fall. Aber auch gesunde Pferde können unter bestimmten Umweltbelastungen leiden, die eine bewegungsarme Haltung oder eine falsche Fütterung mit sich bringen.
Was bringt das Fass zum Überlaufen?
– Umweltgifte (Herbizide, Pestizide, Fungizide)
– Giftpflanzen / Endophyten / Parasiten
– Metalle
– Schimmelpilze / Schimmelpilzgifte / Hefepilze / Mykotoxine
– Konservierungsmittel ( E-Stoffe)
– Bakterien („Leichengifte“)
– Antibiotika, Medikamente, Wurmkuren
– Zellsterben (ersichtlich auch am CK-Wert)
– Überfütterung durch Zucker, Proteine, Eiweiß
– Stoffwechselgifte & Schlacken bei Borreliose, EMS, ECS, PSSM
– Stress verändert Immunsystem, Hormonhaushalt, Stoffwechsel
Ausleitung & Entgiftung
Eine Überlastung des Pferdekörpers kann sich in ganz unterschiedlichen Problemen und Symptomen zeigen und prinzipiell alle Ausscheidungsorgane (Haut, Verdauungstrakt, Lunge) betreffen. Eine besonders wichtige Rolle bei der Entgiftung spielen naturgemäß die Nieren und die Leber, die oft im Fokus einer Entgiftungskur stehen.
Die Nieren haben die Aufgabe, wasserlösliche harnpflichtige Stoffwechselprodukte aus dem Blut, die vorher von der Leber nierengängig gemacht wurde (zum Beispiel Kreatinin aus Muskelstoffwechsel oder Harnstoff & Ammoniak aus Eiweißstoffwechsel) auszuscheiden. Das Wechselspiel zwischen Leber und Niere bedeutet, dass beide Funktionskreise gut arbeiten müssen. Eine logische Konsequenz daraus ist es, eine Kur über 2 – 3 Wochen so aufzubauen, dass zuerst die Nieren, dann die Leber und anschließend noch einmal die Nieren unterstützt werden. Eine solche Entgiftungskur ist gern prophylaktisch im Frühjahr, angepasst auf das Pferd, zu geben.
Wenn du mehr zum Thema erfahren willst, findest du auf YouTube die Sprechstunde „Ausleitung und Entschlackung“:
Beispiele für Kräuterkuren
Frühjahrs Schwitzkur:
Funktions-Kräutermischung „Nierenfreude“:
gegebenenfalls ergänzend:
Einzelkräuter im Detail
Birke
Die Birke ist eine dem Licht zugewandte Pflanze. Die biegsamen Zweige sind wie ein tanzendes junges Mädchen (hebräisch). Die Birke ist auch ein Mittel für die Sterbebegleitung oder wenn alles als trist und grau empfunden wird und die (geistige) Beweglichkeit nachlässt.
– Harntreibend (=diuretisch), zur Durchspülungstherapie
– bei Nierengrieß
– steigert renale Durchblutung und verbessert die Filterleistung der Glomeruli
– bei rheumatischen Beschwerden
– löst Lymphstauungen
– wirkt entwässernd, entlastet das Gewebe.
Echte Goldrute
Wenn Freundschaften und Liebe zerbricht, wenn Enttäuschung und Selbstzweifel „an die Nieren gehen“, dann hilft die Goldrute dabei Gefühle anzunehmen und wieder fließen zu lassen.
– stärkt das Nierenparenchym, zur Durchspülungstherapie
– verbessert die Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen
– krampflösend & schmerzlindernd an der glatten Muskulatur
– regt die Drüsensekretion in Harnleiter und Nieren an
– harnvermehrend, antibakteriell, antimykotisch
– adstringierend, leicht schleimlösend
– bedingt bei Harnsteinen geeignet!
In den meisten Ziergärten finden wir die „kanadische“ oder „große“ Goldrute, die kaum Heilkraft besitzt.
Brennnessel
„Es ist die ins Blut getragene Aggression, die den Organismus von den alten, unbrauchbaren Stoffen befreit. Bei keiner anderen Pflanze ist der alte Begriff »Blutreinigung« derart zutreffend wie bei der Brennnessel.“ Quelle: CERES
– enthält relativ viele Vitalstoffe (Vitamine A, B2, B5, C, E, K)
– enthält relativ viele Mineralstoffe (Kieselsäure, Eisen, Mangan, Kalium)
– entgiftet durch ihre blutreinigende & harntreibende Wirkung
– entzündungshemmend
– Stoffwechsel anregend
– Milchbildung fördernd
Bärentraube
– reich an Gerbsäuren und Arbutin (ebenfalls in Preiselbeeren)
– desinfizierend bei Nierenbecken- und Blaseninfektionen
– nicht diuretisch
– antibakteriell, antimykotisch
– trocknend
– zur Prophylaxe
– Anti-Biofilm
Arbutin braucht basischen Urin, damit die Wirkstoffe (Hydrochinon und Methylhydrochinon) aufgespalten und desinfizierend wirken. Normalerweise ist Urin bei jeder Blasenentzündung basisch, außer E-Coli sind im Spiel, dann bleibt der Urin säuerlich -> hier hilft kein Arbutin.